Dÿse, das sind Jarii van Gohl und Andrej Dietrich. Mit ihrer Grü ndungsgeschichte sollte man sich nicht lange aufhalten, im Zweifel stimmt sie ohnehin nicht. Dÿse, das ist diese Band mit dem komischen Umlaut, sie nahm in den Nuller Jahren in Jena ihren Ausgang, mittlerweile leben Andrej und Jarii in Berlin.
Mit ihrer neuen EP „audiochimaere“ (VÖ : 25.10.24) brechen DŸ SE wieder einmal die Grenzen und zeigen, wieviel musikalischer Wachstumswillen und Kreativitä t in ihnen steckt. Sechs Lieder werden hier mit der Nadel aus der Rille gekratzt. Dabei trifft Hip Hop auf Punk, Punk auf Elektro und Elektro auf Hörspiel. Als hätten sich die Beastie Boys Deichkind, Dendemann, Turbonegro und David Bowie zu einer Session eingeladen. Darf man das? Nein, man MUSS es sogar tun. DŸSE senden mit ihrer EP eine klare Botschaft: Wir lassen uns nicht einschränken. Öffnet euch und erlebt die Begeisterung Neues zu entdecken. Neugierig?
Du musst nicht mehr zu DŸSE werden, heute werden Sie ein Teil von Dir!
Gib mir Zeit, im Sommer ohne google. Zum Ausdruck kommt, was zu kurz kommt. Drei Instrumente und eine Geschichte reichen aus um mitzunehmen. Es reicht zu streicheln oder zu scherzen wenn es darum geht zu berühren. Dreimalumalpha will aber anfassen und schütteln. Ein bisschen zumindest. So, dass man nicht vergessen will wenn man wieder geht, und nicht so, dass man sich leicht abklopfen kann. Es ist wie mit einem Bett an einer Straße, das bequemste Bett, allerdings unverrückbar und nur an dieser Stelle zu benutzen. Sie können sich zurücklehnen, sollten aber nicht vergessen.
Bist du bereit, dich von der exzessiven Kraft der hottesten Rockband Wiens mitreißen zu lassen? BAITS liefern eine Flut von Hooks ab und schaffen so ein Hörerlebnis, das das Publikum begeistert und Lust auf mehr macht.
Getragen vom dynamischen, emotionsgeladenen Gesang von Sonja Maier ist der Sound von BAITS eine perfekte Mischung aus Wut und Melancholie, nahtlos ergänzt durch die wilden (und manchmal zart verspielten) Gitarrenparts von Christopher Herndler. Die Rhythmusabteilung, die vom kraftvollen Duo Fazo und Bassist Bernd Faszl vervollständigt wird, pulsiert mit roher Energie, die an ikonische Bands wie die Pixies, Breeders und einen Hauch von Jay Reatard erinnert.
BAITS fangen aber nicht nur die schweißtreibende, ungezügelte Energie von 90er Indie Bands ein, sondern wagen sich auch furchtlos in die Welt des Pop und schaffen so einen einzigartigen Sound, der ebenso ansteckend wie rebellisch ist. Ihre letzten Singles, darunter „Who are You“, „Stuck AF“ und „Craves“ haben sich begehrte Plätze in den redaktionellen Playlists von Spotify gesichert, sind zu festen Bestandteilen des österreichischen FM4-Radios geworden und mehrere Wochen in den österreichischen Indie-Charts vertreten gewesen.
Als Live-Act sind BAITS eine unbestreitbare Naturgewalt, die man sich nicht entgehen lassen sollte, was sie in den letzten Jahren bei über 100 Live-Gigs unter Beweis gestellt haben. Ihr 2. Album, das im März 2024 bei Noise Appeal Records erscheinen wird, verspricht eine klangliche Reise, die die Grenzen des Pop mit einer großzügigen Portion Rotz und Dreck verschiebt.
ENGLISH:
Get ready to be swept away by the electric force of Vienna’s hottest rock band – BAITS, as they deliver a relentless barrage of hook after hook, creating a sonic experience that leaves audiences exhilarated and craving for more.
Fronted by the dynamic and emotionally charged vocals of Sonja Maier, BAITS‘ sound is a perfect marriage of fury and melancholy, seamlessly complemented by the wild (and sometimes delicately playful) guitar solos of Christopher Herndler. The rhythm section, anchored by the powerhouse duo of Fazo and bassist Bernd Faszl, pulsates with a raw energy reminiscent of iconic bands like the Pixies, Breeders, and a hint of Jay Reatard.
BAITS not only captures the sweaty, unbridled energy of 90s indie bands but fearlessly ventures into the realm of pop, creating a unique aural tapestry that is as infectious as it is rebellious. Their latest singles, including „Who are You,“ „Stuck AF,“ and „Craves,“ have earned coveted spots on Spotify editorial playlists, have become staples on Austria’s FM4 radio and have been in the Austrian Indie Charts for several weeks.
As a live act, BAITS is an undeniable force of nature, an experience not to be missed, which they have shown at 100+ live gigs over the last few years. Their upcoming record, set to drop in March 2024 on Noise Appeal Records, promises to be a sonic journey that pushes the boundaries of pop with a generous dose of grit, snot, and dirt.
Am 27. Januar 2023 veröffentlichen Kidnap Music und Rookie Records das neue PASCOW Album „Sieben“.
PASCOW beschreiben den Entstehungsprozess und die Motivation für diesen wie auch frühere Longplayer: „Uns ist es bei jeder Produktion wichtig, dass wir uns nicht zu stark auf die vorherigen Platten im Sinne einer Wiederholung beziehen. Klar, wir haben unseren Stil und erfinden das PASCOW Rad nicht jedes Mal neu, versuchen aber dennoch, uns bei der Arbeit an neuen Stücken jeweils von den früheren Alben zu lösen.“
Mission geglückt, möchte man attestieren, trägt „Sieben“ wiederum eine andere Handschrift als der Vorgänger „Jade“ aus 2019. Vier Wochen und somit länger als je zuvor hat die Band mit Kurt Ebelhäuser und Michel Wern im Tonstudio45 gearbeitet und 14 Stücke produziert, die ohne Experimente auskommen und geradlinig, verdichtet und klar klingen. Musikalisch als auch insbesondere textlich werden frühere Deutungsspielräume gar nicht erst eröffnet: Punkrock, Metalriffs, Violinen – dazu Texte über Daniel Johnston, Wall E und Eve, das Bethanien oder die Königin im Ritzen. Liest sich wie eine Mixtur des Grauens? Wäre denkbar gewesen, hätte PASCOW mit SIEBEN nicht ein geschlossenes Ganzes kreiert. Und bemerkenswerte Gastsängerinnen begleiten einzelne Stücke: Apokalypse Vega von Acht Eimer Hühnerherzen, Nadine Nevermore von NTÄ oder die Trierer Sängerin Hanna Landwehr.
Als Geheimtipp machten sie ihrem Namen alle Ehre und haben heute einen regelrechten Kultstatus erreicht.Ihr psychedelischer Post-Punk lässt die Liebe zu Joy Division, The Cure oder Velvet Underground erkennen, klingt aber doch ganz eigen. Die Liveshows von The Underground Youth strotzen vor schweißtreibender Leidenschaft und erzeugen einen geradezu hypnotischen Sog.
Seitdem Paul Plut 2016 mit dem Todesmarsch “Lärche” das erste Lebenszeichen als Solokünstler von sich gab, hat sich die Düsternis beharrlich an seine Fersen geheftet. Widmete er sich auf den vergangenen zwei Alben dem Tod (“Lieder vom Tanzen und Sterben”) und seinem steirischen Heimatort (“Ramsau am Dachstein nach der Apokalypse”), so ist das Jenseits diesmal anderswo zu finden.
In seinem “Herbarium” (2024) versammelt Paul Plut zehn Lieder und Fragmente, die um den menschengemachten Schrecken, die kollektive Erschütterung und die leise Vorahnung kreisen, dass gerade etwas Großes in sich zusammenbricht, das nicht mehr so leicht aufzubauen sein wird.
PRESSEN, VERBINDEN, KONSERVIEREN
Erstmals überrascht Plut auf seinem neuen Tonträger mit Vertonungen anderer Künstler:innen (Christine Nöstlinger, Daniel Johnston, Garish, Hildegard Knef), sprachlicher Variationen (neben Dialekt auch Standard-Deutsch und Englisch) und neuen Stimmen (Barca Baxant, Nastasja Ronck, Violetta Parisini). Von den Vorgänger-Alben sind die Hörer:innen bereits auf eine große stilistische Bandbreite geeicht. Auch diesmal changiert Plut zwischen Tradition und Experiment (Salz, Samael), zwischen Harmonie und Härte (Wo einmal nichts war, Draußen fischt im Eis). Das mit dem Beginn des Ukraine-Kriegs datierte Stück “Zur gleichen Zeit” bildet den Kern des Albums, in dessen Magnetfeld sich die anderen Lieder bewegen.
Dem durchdringenden Gefühl der Zerrüttung stellt Paul Plut sein “Herbarium” in den Weg; hier wird konserviert, zusammengehalten und verbunden. Jedem Tonträger (Kassette und digital) wird ein Buch beigelegt, in dem sich die Lieder zwischen gepressten Pflanzen, Texte zum Schaffensprozess, abgelichteten Objekte, Inspirationen und versteckte Tracks einreihen.
ÜBER DEN KÜNSTLER
Paul Plut, geboren 1988 in Ramsau am Dachstein, ist autodidakter Musiker, Komponist und Texter. Er ist Teil der Bands Viech und Marta, komponiert für Film und Theater. Als Solokünstler reüssierte er mit den Alben „Lieder vom Tanzen und Sterben” (2017) und „Ramsau am Dachstein nach der Apokalypse” (2021). In Form eines monatlichen Newsletters teilt Plut Liner Notes, unveröffentlichte Demos und verwandtes Material mit seinen Hörer:innen.
Alexander Lausch (Gesang, Gitarre), Arnold Zanon (Bass) und Matthias Ledwinka (Schlagzeug) zelebrieren als Lausch den Alternative Sound auf unkonventionelle und zugleich eingängige Art und Weise. Die Songs des nach seinem Frontman benannten Trios, das seit 2007fünf Studioalben und eine Live-EP veröffentlicht hat, vereinen Elemente des klassischen 90s Rock, Post Rock und Progressive und lassen aufgrund ihrer Vielseitigkeit Vergleiche mit den sphärischen Instrumentalwerken von Long Distance Calling und dem hymnischen Rocksound von Biffy Clyro zu. Kantige Riffs und schwere Hooks alternieren mit melodiöser Fragilität, klangliche Dichte wird von Reduktion abgelöst und Komplexität und technische Experimentierfreude harmonieren mit Geradlinigkeit.
Beschrieben als wilde Mischung aus Queens of the Stone Age und Bilderbuch, lässt bereits die Bandbreite der Band erkennen.
Hier wird keineswegs kopiert, nein – hier werden Genregrenzen mühelos gesprengt. Durch die Limitierung auf lediglich zwei Instrumente (Bass und Schlagzeug) und zwei Sänger, wird hier mit scheinbar einfachsten Mitteln, das Maximum an Power generiert.
Ausgeklügelte Riffs und Arrangements verleihen dieser Produktion den einzigarten Heckspoiler-Sound. Straight from the heart – Refrains verschmelzen mit kompromissloser Härte und Dramatik. Die unbändige Präsenz der beiden Musiker wird bestmöglich eingefangen.
So entstehen elf charakteristische Rock/Punk-Songs, immer auf den Punkt gebracht. Herzblut und Bodenständigkeit, Selbstironie und Schmäh, gepaart mit extravaganter Ehrlichkeit sind die Grundzutaten der meist in Mundart vorgetragenen Texte. Kritisch thematisiert werden u.a. das unabkömmliche Auto am Land und deren Verbauung, die Unfähigkeit sich (für andere) zu freuen, engstirniges Denken, Empathielosigkeit und Selbstgeilheit der Gesellschaft. Sehnsucht, Liebe, Schmerz und Sucht wird anhand realitätsnaher Erfahrungen verarbeitet.
Vieles mit einem gewissen Augenzwinkern versehen, mutiert dies dennoch nicht zur reinen Spaßangelegenheit. Auf platte Beschimpfungen und Machogehabe wird freilich verzichtet. Das schon etablierte Konzept von Heckspoiler, Musik für die Straße in Ton und Bild zu schaffen, wird auf „Tokyo Drift“ konsequent weitergeführt.
Ein Jahr, zwei Alben – was nach dem Businessplan aufstrebender Rapper klingt, scheint für die „Maasnbriada“ BumBumKunst und Skero ein selbstverständlicher Zyklus zu sein. Das Motto? Nicht groß daherreden, lieber machen. Mit ihrer ersten Duo-Platte legten die beiden im Sommer letzten Jahres eine Liebeserklärung an den US-Westküsten-HipHop vor, jene Spielart des Genres also, bei der die Beats betont fett sind und der Habitus extralässig ist. Nicht etwa in pseudocoolem Englisch wurde darauf gerappt, sondern muttersprachlich, sprich im hiesigen Dialekt.
Mit „Maasnbriada 2“ haben sie jetzt nur ein Jahr darauf ein neues Album nachgeschoben. Ein verdünnter Aufguss? Keineswegs. Die Platte ist noch extralässiger, und der Schmäh rennt. Hier liegt das Beef, das normalerweise für Streitereien unter Rappern steht, auf dem Griller. Wie beim Vorgänger ist ein Großteil des mit 14 Nummern und zwei Skits bespickten Albums innerhalb von drei Monaten entstanden – getrennt voneinander in Linz und Wien aufgenommen, anschließend von Flip gemixt und gemastert. Ohne Corona wäre es wohl noch im Frühjahr erschienen.
Stilistisch stand der erste Streich der „Maasnbriada“ noch ganz im Zeichen der Westcoast, von klassischen Moog-Synths bis zu Hyphy-Klängen. „Es sind auch jetzt wieder paar Nummern dabei, ‚Stoistodt‘, ‚Safn‘ und ‚Sogadinedna‘ passen voll ins Schema“, meint BumBumKunst. Auch das Cover ist erneut im „The Chronic“-Look, diesmal allerdings mit Kinderfotos. Um eine zweite Westcoast-Hommage handelt es sich dennoch nicht. Viel mehr haben sie sich diesmal auf Dirty-South-Klänge fokussiert – ebenfalls eine HipHop-Spielart, die beide seit vielen Jahren begeistert.
„Mich haben vor allem die Geto Boys fasziniert, die habe ich immer sehr gut verstanden und die Charaktere waren alle so geil“, schwärmt Skero. Bei BumBumKunst haben sich neben 90er-Klassikern von OutKast, UGK, Three 6 Mafia und Konsorten etwa auch einige spätere Tracks von Juicy J oder die ersten drei Alben von Lil Wayne eingeprägt. „Kunsti ist da sehr breit aufgestellt. Es kann melodiöser sein, der Funk ist eigentlich das Wichtigste“, sagt Skero.